Am 06.01.2024 läuteten die Kart-Hornets ihre zweite Saisonhälfte auf der altbekannten ersten Bahn in Essen ein, die heute gegen den Uhrzeigersinn befahren werden sollte. Die sehr technische sowie holprige Strecke stellte sich für alle Beteiligten als physisch anstrengend heraus. Darüber hinaus könnte das Auflasten auf 100 Kilo, das an Ort und Stelle traditionell stattfand, die Kräfteverhältnisse durcheinander wirbeln.
Im Qualifying nahm Thomas einmal mehr den letzten Startplatz ein. Gerade auf einer technisch solch anspruchsvollen Strecke wie dieser war sein Erfahrungsrückstand noch zu groß, als dass er ein ernsthaftes Wörtchen um die hinteren Mittelfeldplätze hätte mitreden können. Etwas überraschend landete Frank – ein Fahrer, der in den Jahren zuvor noch einige Erfolge in Essen feiern konnte – auf dem elften Startplatz hinter Christian, bei dem die Formkurve weiterhin ansteigende Tendenzen zeigte. Udo wurde von Ralf knapp auf den neunten Platz verwiesen, während Claas seinerseits den siebten Platz ergatterte und das Ergebnis auf einer seiner Lieblingsstrecken als „Best of the Rest“ durchaus als positiv bewerten musste. Denn die ersten Sechs aus den vergangenen Monaten gaben sich auch am heutigen Wettkampftag keine Blöße. Die Frage war nur: Wer beendete das Qualifying wo?
Norman konnte nicht an das herausragende Ergebnis des Vormonats anknüpfen und ging vom sechsten Platz aus ins Rennen. Janniks beste Rundenzeit reichte für Startplatz Fünf – ein Ergebnis, das ihn aufgrund seines Vorsprungs in der Meisterschaft nicht beunruhigen musste. Wie schon im letzten Monat schaute er sich von dort aus das heck von Alex ganz genau an, weil dieser seine Qualifikation auf dem vierten Platz beendete. Peter erkämpfte sich nach einem enttäuschenden Dezemberrennen den dritten Platz hinter Stephan, der mit dem zweiten Platz ein deutliches Lebenszeichen an die Konkurrenz sendete. Doch einer umrundete den Kurs – wenn auch nur hauchzart – noch schneller als er: Kai brannte die schnellste Zeit in den Untergrund und nahm das Rennen von der Spitzenposition aus in Angriff.
Ein Kartwechsel von Frank später waren alle Teilnehmer zum Rennenfahren bereit und als der fliegende Start das Rennen freigab, wurden die Fahrer auf eine Zerreißprobe ihrer Konzentration gestellt. Die Strecke verlangte den Fahrern einiges ab und es gab zahlreiche Stellen, die zu einem Fehler einluden und damit das eigene Ergebnis in Gefahr brachten. Frank ließ Thomas schon früh planmäßig hinter sich und nahm fortan Christian ins Visier, der das Tempo von Udo nicht mitgehen konnte. Selbiger hatte ein ruhiges Rennen vor sich, da er sich zwar von dem Kampfduo um Frank und Christian absetzen konnte, den Anschluss an Ralf jedoch ebenfalls verlor. Ralf setzte Claas unter Druck. Norman hatte Mühe, an Jannik und Alex dranzubleiben, die ihrerseits ein solides Renntempo vorlegten, das jedoch nicht genug war, um ganz vorne zu attackieren. Mit etwas Abstand zu ihrem jeweiligen Verfolger enteilten Kai. Stephaan und Peter dem Rest des Feldes. Spannung bahnte sich jedoch an, als Peter die Kinderkrankheiten seiner Qualirunde aussortierte und pacetechnisch eine Schippe drauflegen konnte. Runde für Runde knabberte er wenige Zehntel von dem Vorsprung ab, den Stephan sich bereits früh herausgefahren hatte, bis er schließlich den direkten Kontakt zum Präsi herstellen konnte. Frank und Christian, Ralf und Claas sowie Jannik und Alex bildeten ähnliche Pärchen, bei denen das letzte Wort auf der Strecke noch nicht gesprochen war. Thomas begnügte sich letzten Endes mit der roten Laterne, nachdem er einen Zeitverlust auch aktiv in Kauf nahm, um die anderen Fahrer bei Überrundungen fair passieren zu lassen. Christian verteidigte seinen Platz bis zum bitteren Ende gegen Frank und fuhr damit auf Platz Zehn ein solides Erfolgserlebnis ein. Udos einsames Rennen endete auf Platz Neun und auch davor biss sich Ralf ebenso wie Frank die Zähne an seinem Vordermann aus. Womöglich hätte Ralf lieber einen anderen Fahrer vor sich gehabt: Claas behielt die Ruhe und fuhr den siebten Platz gegenübers seinem Kontrahenten nach Hause. Norman musste abreißen lassen und fuhr ähnlich wie Udo ein ereignisarmes Rennen auf Platz Sechs. Jannik blieb das ganze Rennen über auf Tuchfühlung zu Alex, eine glasklare Chance zum Überholmanöver sollte es jedoch den gesamten Lauf über nicht geben, so dass die beiden Meisterschaftskonkurrenten das Rennen aud den Plätzen Fünf und Vier beendeten. Im Kampf um die Spitzenpositionen ließ Peter aber nicht locker. Er befestigte das Abschleppseil direkt am Heck seines Gegners vor ihm und im letzten Renndrittel musste Stephan schließlich dem Schwierigkeitsgrad der Strecke und dem Druck seines Hintermannes seinen Tribut zollen: Ein kleiner Fehler verbunden mit einem entscheidenden Geschwindigkeitsverlust öffnete Peter die Tür, der sich nicht zweimal bitten ließ und durchschlüpfte. Stephan ließ sich im Anschluss nicht abschütteln, doch Peter gab den Platz bis zum Zieleinlauf nicht mehr her. Kai stellte die weichen schon früh auf Sieg. Im Qualifying überflügelte er alle anderen, gab im Rennen schon früh ein Tempo vor, das keiner seiner Konkurrenten mitgehen konnte und ließ ab diesem Zeitpunkt nichts mehr anbrennen. In souveräner Manier fuhr er von Beginn an einem ungefährdeten ersten Saisonsieg entgegen.
Sein Sieg bringt Kai zurück in die Verlosung um den Meisterschaftstitel. Er macht einen Sprung auf 94 Punkte und befindet sich damit nur drei Zähler hinter Norman und Peter, die punktgleich bei 97 Punkten rangieren und ein wenig darunter leiden, dass einem guten Rennen ein eher durchwachsenes folgt. Alex sammelt mit seinem vierten Platz weiter fleißig und konstant seine Punkte. Sein Gesamtpunktestand beträgt nun 101. Der Druck, den er damit auf Jannik macht, hält sich aber in Grenzen. Sein Fünfter Platz bedeutet, dass er einen Punkt gegenüber Alex einbüßen muss, mit 114 Gesamtzählern aber immer noch komfortabel an der Spitze der Tabelle sitzt.