Rennbericht Essen Bahn 1 Januar 2023

Ganz wie gewohnt läuteten die Kart-Hornets beim Jahreswechsel ihre zweite Sasionhälfte ein und so griffen sie am 07.01.23 das erste Mal im Jahr 2023 in Essen ins Lenkrad, wo der siebte von insgesamt zwölf Meisterschaftsläufen steigen sollte. Das sich stets im Wandel befindende Streckenlayout in Essen sowie die variierende Fahrtrichtung stellte die Teilnehmer bei jedem Besuch immer wieder vor neue Herausforderungen. Heute stand Bahn 1 im Uhrzeigersinn auf dem Programm – und das auf einem Layout, das in dieser Fahrtrichtung noch von keinem Fahrer befahren wurde. Die zahlreichen Unebenheiten auf der Strecke der ersten Bahn, die den Kurs physisch anspruchsvoll und fahrerisch teilweise unberechenbar machten, taten ihr Übriges, um für eine angespannte Ausgangssituation zu sorgen.


In einem Nerven aufreibenden Qualifikationslauf, in dem sich am Ende alle elf Fahrer innerhalb einer Sekunde befanden, beanspruchte Christian die rote Laterne abermals für sich. Seine Bestzeit unterlag der von Oli um eine Zehntel. Unzufrieden mit dem eigenen Ergebnis entschied sich Oli folglich zu einem Kartwechsel, weshalb er das Rennen von Platz Elf aus in Angriff nehmen musste. Den neunten Startplatz ergatterte Ralf und reihte sich damit hinter Udo ein, der Tobi damit lediglich um einen Wimpernschlag unterlag. Dieser qualifizierte sich somit auf dem siebten Startplatz, nachdem er um eine Zehntel den Kürzeren gegenüber Norman zog. Auf Platz Sechs liegend blieb der Meisterschaftszweite etwas hinter den eigenen Erwartungen zurück und sah sich mit Claas direkt vor ihm konfrontiert, der damit ein Qualifyingergebnis innerhalb der Top Fünf vorweisen konnte und erst auf der dritten Nachkommastelle langsamer war als Stefan K. Bei seiner Rückkehr in den Rennbetrieb stand für ihn mit Platz Vier eine zufriedenstellende Startposition zu Buche. Der dritte Platz ging an den angeschlagenen Peter, der sich schon vor dem Rennen mental auf eine „Mission Schadenbegrenzung“, einstellte, während Kai auf einer seiner ungeliebtesten Strecken zu ungeahnter Schnelligkeit fand und den zweiten Startplatz unter Dach und Fach brachte. Am schnellsten umrundete aber Stephan den Kurs in der Qualifikation. Er schnappte sich die Pole Position, verwies die Konkurrenz auf die Plätze und brachte sich damit aufgrund der überschaubaren Überholmöglichkeiten in eine aussichtsreiche Position für den Rennsieg.


Einmal mehr gab ein fliegender Start das Rennen frei und das Streckenlayout, das noch im vergangenen Jahr in entgegengesetzter Fahrtrichtung gefahren wurde und stellenweise für Frust sorgte, entpuppte sich als überholfreundlicher als zunächst angenommen: Immer wieder entfachten Zweikämpfe, denen durch die Bodenwellen auf der Strecke zusätzliche Würze verliehen wurde. So gab es direkt zu Beginn des Rennens den ersten Aufreger, als Kai Stephan auf dem falschen Fuß erwischte und in Führung ging. Noch in den Folgekurven fochten die beiden ihren Zweikampf aus und schoben das Feld somit extrem dicht zusammen. Nachdem sich Kai zunächst durchsetzen konnte, ließ Stephans Konter nicht lange auf sich warten, als er die Führung nur eine Runde später wieder zurückeroberte. Die Fahrer, die sich weiter hinten in der Perlenkette einreihen mussten, ließen sich von der Angriffslust des Spitzenduos anstecken: Oli versuchte sich nach seinem Kartwechsel an einer Aufholjagd und zog bereits in der Anfangsphase an Christian vorbei. Weiter vorne geriet Stefan K. in Bedrängnis von Claas, Norman und Tobi, die alle zu einem ähnlichen Renntempo fanden. Während Christian am Ende des Feldes beherzte Rundenzeiten fuhr, entschied Oli den Zweikampf gegen Ralf für sich und machte fortan Jagd auf den sich auf Platz Acht befindenden Udo. An der Spitze wich Kai dem Präsi nicht von der Seite, Peter konnte das Tempo der ersten Zwei nicht mitgehen, schwomm sich aber zumindest von den Kampfhähnen hinter ihm frei, die – angeführt von Stefan K. – erbittert um die Plätze kämpften. Stefan, der schon zwei Rennen in den Knochen und sichtlich mit Trainingsrückstand zu kämpfen hatte, wurde zunehmend unkonzentrierter und hatte Mühe, sich gegen die Fahrer in seinem Schlepptau zu behaupten. Claas blieb in seiner Verfolgerrolle hellwach und nutzte die Gunst der Stunde im Getümmel sowie einen Fehler des Vordermannes, um an Stefan vorbeizugehen. Nachdem dieser auch noch seine Position gegenüber Norman einbüßen musste, brach er das Rennen aufgrund von Erschöpfung ab. Norman steckte in der Folge aber noch nicht auf und kurze Zeit später sah er seine Chance gegen Claas. Ohne viel Gegenwehr übernahm er dessen vierten Platz und verwies seinen Kontrahenten so einen Platz weiter nach hinten. Die gesamte Entwicklung innerhalb dieser Gruppe spülte sämtliche Verfolger einen Platz weiter nach vorne und Oli hatte in der Zwischenzeit Udo eingeholt. Er versuchte seine Aufoljagd weiter fortzusetzen und befestigte das Abschleppseil am Heck seines Vordermannes. Tobi tat es ihm im Kampf um den fünften Platz gleich. Genauso wie sich Kai an der Spitze und Oli weiter hinten an ihrem jeweiligen Vordermann festbissen, ließ auch Tobi nicht mehr zu Claas abreißen und lauerte auf einen Fehler seines Kontrahenten. Nachdem Stefan K. das Rennen aufgegeben hatte, wurde Christian auf dem zehnten Platz hinter Ralf gewertet. Beide kamen nicht mehr über die Platzierung hinaus, auf die die Weichen am Start gestellt wurden. Olis Weg nach vorne fand hinter Udo ein jähes Ende, da sich Udo mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigte. Er fuhr Kampflinie, wo er musste, beendete das Rennen, das auch er gesundheitlich angeschlagen begonnen hatte, schließlich auf dem siebten Platz vor Oli und fuhr damit zumindest einen kleinen psychologischen Sieg ein. Etwas weiter vorne schienen sich die Fahrer nach und nach an die Streckenbedingungen zu akklimatisieren und durchschauten mit der Zeit die einzelnen Überholpunkte. Claas ließ die gesamte zweite Rennhälfte über nichts mehr anbrennen und überquerte die Ziellinie auf dem fünften Platz vor Tobi. Norman holte mit dem vierten Platz das Maximum aus seinen Möglichkeiten heraus, während auch Peter den dritten Platz seinem gesundheitlichen Zustand geschuldet als Erfolgserlebnis verbuchte und mit Kusshand annahm. An der Spitze wartete man bis zur Zieldurchfahrt auf die eine entscheidende Attacke von Kai gegen Stephan. Ohne Luft zum Atmen spürte der Präsi kontinuierlich die Präsenz seines Verfolgers, aber auch er hatte sich mit voranschreitender Renndauer an die Streckenbedingungen gewöhnt, wählte seine Linien mit Bedacht und fuhr, als die erlösende Zielflagge geschwenkt wurde, unter immensem Druck seinen ersten Saisonsieg ein.


Der amtierende Champion startet am besten in das neue Jahr. Sein Premierensieg der aktuellen Saison befördert ihn nach Verrechnung des Streichergebnisses mit 91 Punkten auf den dritten Platz in der Gesamtwertung. In kleinen Schritten macht er damit Boden auf seine Kontrahenten um Norman und Peter gut, die mit den heutigen Plätzen Vier und Drei zwar solide Ergebnisse erzielt, aber minimal gegenüber dem Präsi verloren haben. Während Norman sein Punktekonto auf 100 Zähler schraubt, behauptet Peter vorerst die Spitzenposition in der Tabelle und hebt den Bestwert auf 103 Punkte. Mit seinem zweiten Platz klopft Kai vorsichtig am Tor zur Spitze an und übernimmt mit 82 Punkten Platz Vier von Alex, der aufgrund einer Verletzung hat pausieren müssen und vorerst bei 74 Zählern stehen bleibt.