Am Samstag, den 17.10.20, traten die Kart-Hornets mit zwei Dreierteams zu einem besonderen Event an.
Für manche der Teilnehmer ihre erste Veranstaltung dieser Größenordnung: die 6 Stunden von Kirchlengern, die ein 30 minütiges Qualifying und ein 360 minütiges Rennen umfassten.
Anstatt die Teams gleich stark aufzustellen und im Zweifel auch miteinander zu kämpfen, entschied man sich bei der Teamaufstellung für die sinnvollere Variante und stellte ein klares B-Team bestehend aus Udo, Alex und heute Ausnahme-Kart-Hornet Jannik, in der Hoffnung, die Mittelfeldteams ärgern zu können sowie ein klares A-Team bestehend aus Stefan K., Peter und Norman, die in Richtung Podium schielen wollten. Für Spannung und Abwechslung war in jedem Fall gesorgt: Die Fahrer fanden am Wettkampftag eine nasse Strecke vor, die sich auf Grund des trockenen Wetters im Laufe des Tages stetig verändern sollte, ebenso wie die Sichtverhältnisse, die während der Veranstaltung von Tageslicht auf Flutlichtbedingungen umschlugen.
Obwohl das Wetter und die fehlende Fahrpraxis im Nassen auf dieser Strecke tendenziell einen Nachteil darstellten, schlugen sich die Kart-Hornets 2 mit Platz Acht und die Kart-Hornets 1 mit Startplatz Sechs von elf Teams durchaus beachtlich. Nun galt es die Start- und Rennstrategie für das Rennen zu evaluieren, bei der Präsi Stephan den ganzen Tag über mit Rat und Tat, mit all seiner Erfahrung und vollem Einsatz zur Seite stand. Das Rennen umfasste insgesamt fünf Fahrerwechsel und vier Kartwechsel – in der Theorie also zwei Stints á 60 Minuten je Fahrer, wenn man in einem Dreierteam an den Start geht.
Folgerichtig gingen nach der Qualifikation auch die Qualifahrer an den Start, da sie nun bereits an die Streckenbedingungen gewöhnt waren. Der Start lief jedoch für beide Teams alles andere als planmäßig: Alex verlor am Start eine Position, nachdem er zu defensiv an das Gedränge auf rutschiger Piste heranging, für die Kart-Hornets 1 kam es sogar noch dicker: Im Startgetümmel wurde Stefan K. gedreht, ans Ende des Feldes gespült und damit direkt zu Beginn um die Chance auf eine Podestplatzierung gebracht. Aber wie man so schön sagt: Das Rennen ist lang.
Alex haderte während des ersten Stints mit sich. Immer wieder wechselten sich solide Runden mit kleineren Patzern ab, so dass eine Art Ziehharmonika-Effekt gegenüber der direkten Konkurrenz entstand. Stefan K. hatte einiges aufzuholen, fing sich nach dem unglücklichen Start schnell und ließ die Konkurrenten auf den hinteren Plätzen, die sichtbar nicht in seiner Gewichtsklasse boxten, in Windeseile hinter sich.
Effektiv nach vorne ging es für die Kart-Hornets 2, als Jannik das Steuer übernahm: Er schoss sich herausragend auf die wechselhaften Bedingungen ein und spulte ein Pensum ab, das nur wenige Zehntel langsamer war als das der Spitze. Peter versuchte für das Schwesterteam dort weiterzumachen, wo Stefan vorerst aufhören musste und knabberte in einem Marathon Stück für Stück Zehntel um Zehntel gegen die weit entfernte aber nur marginal langsamere Konkurrenz ab. Für die Kart-Hornets 2 – nach Janniks Stint auf Platz Neun liegend – zeichnete sich während Udos erstem Stint ab, dass es ein Erfolg wäre, die Startposition wieder zurückzugewinnen, die Teams davor schienen – zumindest heute – noch eine Nummer zu groß zu sein. Norman bewegte das Kart während seines ersten Stints bei Halbzeit des Rennens auf Platz Sieben und es wurde langsam klar, dass hier noch einige „Was wäre wenn…?“ Fragen gestellt werden würden, nachdem man in Runde 1 abgeschlagen auf dem elften und letzten Platz lag.
Die zweite Halbzeit eröffnete Alex für das B-Team und der kam dieses Mal wesentlich besser in den Tritt, während gleichzeitig die Strecke den Hauch einer trockenen Spur aufblitzen ließ. Mutig wechselte er früh auf eine etwas aggressivere Linie und gewann so wertvolle Zeit gegen die Gegner auf Platz Acht. Team A musste unterdessen umdisponieren, da Norman wegen gesundheitlicher Probleme seinen zweiten Stint nicht fahren können würde. Halbzeit Zwei teilten sich also Stefan und Peter in drei Stints auf. Von muskulären Problemen wurde später auch Alex geplagt, der damit seinen zweiten Run zehn Minuten früher abbrechen musste, als geplant. Beim Fahrerwechsel profitierte Udo von den Informationen, die er bezüglich der Streckenverhältnisse erhielt, und setzte den Weg nach vorne konsequent weiter fort.
Jannik durfte in seinem letzten Segment eine nahezu komplett abgetrocknete Strecke begutachten und holte alles heraus, was er noch im Köcher hatte. Schon vor einiger Zeit hatte sich abgezeichnet, dass „Kart-Hornets 2“ den achten Platz ungefährdet zurückerobern würde, die Aufholjagd damit aber beendet wäre. Hier galt „zu gut für das Hinterfeld, nicht gut genug für die Spitze“. Auch eine Strafe, die beim ersten Fahrerwechsel entstanden war, brachte sie nicht mehr in Bedrängnis gegen die drei Teams, die sie schlussendlich doch noch souverän hinter sich lassen konnten. Somit konnte sich Jannik in den letzten 45 Minuten voll und ganz auf sich selbst konzentrieren.
Intensiver wurde es noch beim A-Team. Peter und Stefan hatten sich mit viel Einsatz bis auf den fünften Platz nach vorne gekämpft und im letzten Stint von Stefan K. konnte man der Lücke auf den vierten Platz beim Schmelzen zusehen. In der undurchsichtigen Verkehrs- und Überrundungssituation gegen Ende hätte es um ein Haar noch zu Platz Vier gereicht. „Kart-Hornets 1“ schob den Viertplatzierten quasi über die Ziellinie, beendete das Rennen in derselben Runde wie die Plätze Zwei bis Vier und verkaufte sich somit am Ende mehr als teuer, was uns zur Frage „Was wäre, wenn die erste Runde nicht gewesen wäre?“ zurückbringt.
Zusammenfassend war es für alle Beteiligten ein spannendes Erlebnis, das Lust auf mehr macht. Wir haben viel mitgefiebert und vor allem viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Die tolle und abgeklärte Organisation vor Ort kann man nur in den höchsten Tönen loben, ebenso wie die Anlage selbst.
Kirchlengern, wir kommen wieder!