Es war angerichtet: Am 03.06.23 ging für die Kart-Hornets der Vorhang für das Saisonfinale 22/23 in Kirchlengern auf. Die Bühne gehörte vor allem den beiden Protagonisten: Norman ging mit 167 Punkten als Meisterschaftsführender ins Rennen, während Peter ihm mit 166 Zählern dicht auf den Fersen war. Und das Rennen in Kirchlengern versprach ein furioses zu werden, denn auf wenigen anderen Strecken gingen zahlreiche Fahrer auf seinem ausgeglichenen und gleichzeitig hohem fahrerischen Niveau ins Rennen wie hier.
Beim letzten Qualifikationslauf der aktuellen Saison nahm Christian den letzten Startplatz hinter Carsten ein. Udo begann das Rennen von Startplatz Zehn aus und befand sich knapp hinter Ralf, der seinen Blick auf den vor ihm liegenden Claas richtete. Die siebte Startbox beanspruchte Jannik für sich. Damit unterlag er Alex knapp, der sich auf der sechsten Startposition hinter Tobi einreihte. „Vorteil Norman“ hieß es zum ersten Mal, als das Qualifying abgewunken wurde, weil sich Peter lediglich den vierten Startplatz sichern konnte, während Norman gleichzeitig der Qualifikation seinen Stempel aufdrückte, indem er sämtliche Kontrahenten auf die Plätze verwies. In beeindruckender Manier riss er die Pole Position an sich. Darüber hinaus ergatterten der Präsi und Stefan K. die Startplätze Zwei und Drei, so dass Peter im Rennen zuerst ein bisschen Überholarbeit erledigen müssen würde, bevor er zur Attacke auf seinen Meisterschaftsrivalen blasen könnte.
Ein fliegender Start gab das finale Rennen in Kirchlengern frei, so dass die Angriffsmöglichkeiten aller Fahrer in der ersten Runde entsprechend begrenzt wurden. Die Reihenfolge blieb zunächst unverändert, da ein jeder Teilnehmer nicht die Verantwortung für einen folgenschweren Fehler in einem solch bedeutsamen Rennen übernehmen wollte. Das spielte Norman in die Karten: Während Peter alle Hände voll zu tun hatte, sich gegen beide Stefans zu behaupten, konnte Norman eine erste Lücke zwischen sich und seine Verfolger bringen. Christian und Carsten hielten am Ende des Feldes eher ereignisarme Fahrten ab. Davor setzte Ralf im weiteren Verlauf des Rennens Claas zunehmend unter Druck. Jannik enteilte seinen Verfolgern, konnte aber gleichzeitig nicht den Anschluss an die Fahrer vor ihm halten. Alex wich Tobi nicht von der Seite und auch Peter versuchte alles, was in seiner Macht stand, um eine Flucht nach vorne zu unternehmen. Den Dreikampf mit Stephan und Stefan nutzte er, um eine erste Position gutzumachen: In einem Zweikampf zwischen den beiden Namensvettern schlüpfte er am Präsi vorbei. Doch dieser machte es ihm nicht leicht. Als Vollblutracer und jemand, der immer an einem intensiven Zweikampf interessiert ist, konterte er Peter zunächst aus, bevor er die Position wieder zurückgewinnen und sich absetzen konnte. Damit lag nur noch Stefan K. zwischen ihm und Norman und dem damit verbundenen Meisterschaftstitel. In der Zwischenzeit legte sich Alex Tobi zurecht und zog mit einem sauberen Manöver an diesem vorbei. Doch Tobi steckte noch nicht auf und konnte den Anschluss an seinen Kontrahenten halten. Im hinteren Bereich des Feldes blieben die Positionen unverändert. Auch Ralf fand keinen Weg an Claas vorbei, der sein Kart clever auf dem Kurs platzierte und somit keinen Raum für Überholmöglichkeiten bot. Janniks siebter Platz war schon früh im Rennen besiegelt und auch Alex gab die fünfte Position nicht mehr an Tobi ab. Stephan musste sich schlussendlich mit Platz Vier begnügen, aber davor war das letzte Wort noch nicht gesprochen: Norman war in der Lage im Verlauf des Rennens eine Lücke von einigen Sekunden herausfahren, während Peter nach wie vor mit Stefan K. kämpfte. Er zog alle Register, um den zweiten Platz zu übernehmen und sich damit noch eine Außenseiterchance auf den Titel zu geben, doch er hatte einen – besonders in Kirchlengern – schnellen und erfahrenen Racer vor sich. Für Norman galt es, weiterhin konstante Rundenzeiten zu produzieren, sich keine Fehler zu leisten und zu hoffen, dass heute – anders als im Vormonat – die Technik bis zum Schluss durchhielt. Und dann war es geschafft: Peter verpasste den zweiten Platz im Duell mit Stefan K. denkbar knapp und Norman durfte jubeln. Er blieb fehlerfrei ebenso wie die Karttechnik, auf die er vertrauen musste und fuhr das Rennen trotz des immensen Drucks routiniert zu Ende. Er beendete die Saison mit einem beeindruckenden Sieg und fuhr, nachdem er die Zielflagge als Erster gesehen hatte, seinen ersten Meisterschaftstitel bei den Kart-Hornets ein.
Der Vorhang fällt mit einer Galavorstellung von Norman: In einem psychologisch anspruchsvollen Rennen fährt er schlussendlich einen souveränen Sieg ein und lässt damit keinen Zweifel an seinem Titelgewinn aufkommen. Ein beherzter Kampf von Peter, der in einem dritten Platz resultiert, beschert ihm weitere 15 Punkte und bringt ihn auf einen Endpunktestand von 181, während Norman 20 Punkte einfährt und sich mit einem Endpunktestand von 187 Zählern die Krone aufsetzt.