Der normale Alltag war längst in der neuen Saison eingekehrt und so fanden sich die Kart-Hornets am 02.09.23 in Essen ein, um gemeinsam ihr drittes Saisonrennen durchzuziehen. Gefahren wurde auf der zweiten Bahn im Uhrzeigersinn unter Miteinbeziehung des Outdoorbereichs. Das bedeutete auf der Strecke, auf der Überholmöglichkeiten rar gesät waren, eine verhältnismäßig lange Runde und folglich nur wenige Runden, um im Qualifying eine Bestmarke zu setzen. Darüber hinaus hatte sich kürzlich das Streckenlayout im Indoorbereich leicht verändert, so dass sich die Fahrer mit einer zusätzlichen Herausforderung konfrontiert sahen.
Bei rutschigen Verhältnissen dauerte es einige Runden, bis die Fahrer vollstes Vertrauen in ihr Gefährt hatten und so blieb es bis zur letzten Runde spannend, wer wohl in der Lage sein würde im richtigen Moment die richtige Rundenzeit zu setzen. Thomas musste das Rennen abermals von ganz hinten in Angriff nehmen und auch der Titelverteidiger hatte Pech: Sein Arbeitsmaterial sorgte dafür, dass Norman mit stumpfen Waffen kämpfte und nicht über Platz Zwölf hinauskam. Olli und Kai taten sich bereits in der Vergangenheit am Wettkampfort, an dem auf ein Fahrergewicht von 100 Kilo aufgelastet wird, schwer und mussten sich mit den Positionen Elf und Zehn begnügen. Claas qualifizierte sich auf Rang Neun hinter Peter, der ebenfalls mit seinem Kartmaterial haderte. Dies ermöglichte Udo einen soliden siebten Startplatz hinter Tobi, der seinerseits beste Sicht auf das heck von Jannik hatte. Für den Sieger der beiden Auftaktrennen reichte es immerhin zu Startposition Fünf. Er wurde von Stefan K. distanziert, der selbst aber ebenfalls den Einzug unter die ersten Drei verpasste. Mit einem Abstand von insgesamt zwei Hundertsteln zwischen den ersten drei Piloten hatte am Ende der Präsi das beste Ende für sich: Nachdem er das Rennen im Vormonat auslassen musste, meldete er sich eindrucksvoll zurück und setzte sich im Qualifikationslauf denkbar knapp gegen Alex und Ralf durch.
Das Rennen im Ruhrpott wurde wie gewohnt mit einem fliegenden Start freigegeben und wie schon in Bocholt einen Monat zuvor wussten die Fahrer, dass sie nur Außenseiterchancen auf ein Überholmanöver zu erwarten hatten. Norman entschied sich etwas überraschend dagegen, seinen fahrbaren Untersatz zu tauschen. Somit blieb er zunächst Zwölfter vor Thomas, während Stephan an der Spitze schon früh versuchte, das Heft in die eigene Hand zu nehmen. Er setzte sich leicht von Alex ab, der seinerseits den Druck von Ralf hinter ihm spürte. Auch im hinteren Drittel entstand ein Kampftrio um Claas, Kai und Olli, etwas weiter vorne wich Tobi Jannik nicht von der Seite, während die Rennen von Peter und Udo etwas ruhiger verliefen. Norman gab das Rennen im weiteren Verlauf aufgrund der Aussichtslosigkeit seiner Situation auf, so dass Thomas einen Platz gutmachen konnte. Davor kam es in der zweiten Rennhälfte zu einem echten Aufreger: Kai und Olli bissen sich an der hartnäckigen Verteidigung von Claas die Zähne aus. Mit einem etwas ambitionierten Manöver versuchte Kai seinen Vordermann auf dem falschen Fuß zu erwischen, während dieser seinen Verfolger nicht dort erwartete und sich schon auf den Einlenkpunkt der Kurve konzentrierte. Kai traf Claas in der Folge an der hinteren rechten Ecke seines Hecks, er verlor die Kontrolle über sein Kart, drehte sich und büßte unverschuldet die Positionen gegenüber Kai und Olli ein. An Peters sowie Udos Situation änderte sich im letzten Drittel auf den Plätzen Acht und Sieben nichts mehr. Auch Jannik hatte seine Situation im Griff und behauptete seinen fünften Platz gegenüber Tobi. Stefan K. fuhr ein verhältnismäßig einsames Rennen, während er auf der vierten Position rangierte und nur aus der Ferne beobachten konnte, wie Ralf immer wieder einen Angriff gegen Alex andeutete. Oft scherte er aus und versuchte den Rhythmus seines Vordermannes zu stören, Alex zeigte Nerven und hatte immer wieder Probleme, konzentriert zu bleiben und konstante Rundenzeiten zu produzieren. Aber das Streckenlayout, das keinen wirklichen Überholpunkt anbot, spielte ihm in die Karten, so dass er seinen zweiten Platz über die Linie retten konnte. Von diesem intensiven Zweikampf, der sich direkt hinter abspielte, bekam Stephan nichts mit: Bereits in der Anfangsphase brachte er ein angenehmes Ruhepolster zwischen sich und Alex, blieb fehlerfrei und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Das dritte Saisonrennen ist der erste Lauf der aktuellen Meisterschaft, der die Ergebnisse unter den Topfahrern gehörig durcheinander wirbelt: Während Norman, Kai und Peter ein Rennen erleben, das potenziell zu ihrem Streichergebnis werden könnte, ist Stephan endlich in der Saison angekommen. Mit seinem Sieg kann er 20 Punkte verbuchen und kann trotz seines Rückstandes auf die Spitze optimistisch sein, da er aufgrund seines Fehlens im Vormonat kein Ergebnis mehr im weiteren Verlauf der Saison streichen muss. Jannik und Alex setzen sich vorerst mit konstanten, guten Ergebnissen in der Tabellenspitze fest. Der Sieger der ersten beiden Läufe kann nach seinem fünften Platz am heutigen Tag 52 Punkte vorweisen, Alex schraubt sein Punktekonto seinerseits mit seinem zweiten Platz auf 47 und rückt etwas näher an seinen Kontrahenten heran.