Fast bei Halbzeit angekommen versammelten sich die Kart-Hornets am 05.11.22 auf der extrem langen und sehr herausfordernden Strecke in Dortmund, um ihren fünften Meisterschaftslauf der aktuellen Saison 22/23 in Angriff zu nehmen. Die Indoorstrecke im Ruhrpott, die noch nicht lange im Rennkalender verweilt, hat sich unter den Fahrern schnell großer Beliebtheit erfreut, da der Streckenverlauf nicht nur etwas besonderes ist, sondern auch – für eine Indoorbahn unwahrscheinlich viele – Überholmöglichkeiten bietet und damit ein spannendes Rennen garantiert.
Im Qualifying kam es einmal mehr auf die Fähigkeit eines jeden Fahrers an, sich möglichst schnell an die vorhandenen Streckengegebenheiten anzupassen und innerhalb kürzester Zeit eine konkurrenzfähige Rundenzeit auf das Tableau zu bringen. Weil eine einzige Runde auf diesem Kurs ca. zwei Minuten einnahm, hatten die Teilnehmer maximal fünf Patronen in ihrem Magazin, um ihre persönliche Bestzeit zu setzen und der nach wie vor unter Wettkampfrückstand leidende Carsten beanspruchte den letzten Startplatz vorerst für sich. Für alle Beteiligten überraschend wurde Norman in der laufenden Saison erstmals von Pech mit dem Arbeitsmaterial heimgesucht und fand sich nach dem Qualifying auf der elften Startposition wieder. Tobi sicherte sich Platz Zehn hinter dem heutigen Gastfahrer Nick, der zumindest einige Fahrer hinter sich lassen konnte, aber sich mit dem neunten Startplatz immer noch im hinteren Drittel des Fahrerfeldes direkt hinter Udo einordnen musste. Davor zog Frank mit der siebtschnellsten Zeit knapp den Kürzeren gegenüber Alex, der – von Platz Sechs aus kommend – die Top Fünf knapp verpasste und von dort aus eine gute Aussicht auf das Heck von Jannik haben sollte. Oli fuhr in der Qualifikation einen soliden vierten Platz heraus und musste sich lediglich Stephan und Kai geschlagen geben, die mit den Startplätzen Drei und Zwei das Podium ins Visier nahmen, jedoch deutlich von Peter geschlagen wurden. Auf seiner neu liebgewonnenen Haus- und Hofstrecke wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und positionierte sein Kart vor dem Rennen an der Spitze des Feldes. Doch damit sollte die finale Startaufstellung noch nicht feststehen: Von den schwierigen Streckenbedingungen übermannt, entschieden sich Udo und Alex kurzfristig nacheinander dazu, das Kart im Qualifying zu tauschen und nahmen daher im Anschluss die Startplätze Elf und Zwölf ein.
Nach einer kurzen Aufwärmphase, in der alle Fahrer noch einmal durchatmen konnten, wurde das Rennen auf Grund der Streckenlänge nach der Hälfte der ersten Runde mit einem fliegenden Start freigegeben. Die Ausgangssituation versprach ein zweikampfintensives Rennen und es wurde besonders im mittleren und hinteren Bereich des Feldes turbulent, nachdem Peter und Kai an der Spitze schon früh versuchten, Reißaus zu nehmen. Am Ende des Feldes konnte Alex früh an Udo vorbeigehen und hatte fortan Carsten sowie Norman vor sich, während sich etwas weiter vorne im Feld eine von Stephan angeführte Kampfgruppe bildete, die bis zum sechsten Platz reichte. Inmitten dieser Gruppe schaffte es Jannik – von Platz Fünf gestartet – Oli zu überholen sowie sich gegen den Präsi durchzusetzen. Er riss eine Lücke zu Stephan hinter sich auf und befand sich folglich auf Podiumskurs, während sich beim amtierenden Titelträger abzeichnete, dass ihm seine Erfahrung zwar einen aussichtsreichen Startplatz bescheren konnte, sein Gefährt aber im Rennen im Vergleich zu den anderen mit Defiziten zu kämpfen hatte. Im hinteren Bereich des Feldes zog Alex ohne große Mühe an Carsten vorbei. Kurz darauf kassierte er Norman, der es ihm wegen des Leistungsproblems seines Karts nicht allzu schwer machte. Nur wenig später entschied sich Norman dazu, das Rennen vorzeitig abzubrechen. Er hatte die Möglichkeit, das Kart im Qualifying zu tauschen verpasst und kämpfte deshalb mit stumpfen Waffen, die keinen großen Erfolg mehr versprachen. Dies brachte Carsten sowie Udo eine Position weiter nach vorne, als sich Oli und Frank ebenfalls an den Präsi heranpirschen konnten. Stephan haderte mit dem Material, versuchte sich dennoch nach Kräften zu wehren, um irgendwie die für ihn heute maximale Punkteausbeute mitzunehmen. Einen Angriff von Oli konnte er abwehren. Frank profitierte davon und übernahm den fünften Rang von Oli. Währenddessen wehrte sich Tobi nicht gegen den Überholvorgang von Alex, der nun auf Platz Acht angekommen war und schon optisch wahrnehmen konnte, wie sich der Vierkampf zwischen Stephan, Frank, Oli und Nick entfaltete. Nachdem er Nick stehen ließ, lief er ebenfalls auf die Kampfgruppe auf und zog Nick mit an diese heran, weil die entbrennenden Rad an Rad Duelle denjenigen, die sie führten, wertvolle Zeit kosteten und so die Verfolger immer wieder in Lauerstellung brachten. Nick versuchte sein Glück abermals gegen Alex, wurde von diesem aber sofort wieder ausgekontert, während Stephan und Frank nur wenige Meter weiter vorne mit harten Bandagen gegeneinander kämpften. Zunächst konnte sich Stephan noch behaupten, aber als der Paceunterschied im Kart mit der Zeit zu groß wurde, fuhr Frank die Ellenbogen aus und setzte sich gegen den Präsi durch, wenngleich es zu einer leichten Berührung kam. In dieser unübersichtlichen Situation in seinem Rhythmus gestört, entschied sich Stephan dazu, alle Beteiligten der Kampfgruppe ziehen zu lassen und das Rennen einsam auf dem achten Platz fortzuführen. Nick erbte damit den siebten Platz, verlor jedoch den Anschluss an das Trio um Frank, Oli und Alex, die noch zulegen konnten, als sie das Kart des Präsis passiert hatten. In der Zwischenzeit legte sich Udo Carsten zurecht und knackte im weiteren Rennverlauf noch die Position von Tobi. Allerdings steckte er in der Anfangsphase des Rennens zu sehr im Verkehr fest, weshalb seine Aufholjagd trotz seiner Erfahrung auf der Strecke auf Platz Neun ihr Ende fand. Nach zwei ereignisreichen Renndritteln schien ein Großteil der Plätze bezogen, die Kämpfe um die Plätze Vier bis Sechs sollten aber noch einmal Fahrt aufnehmen. Frank und Oli tauschten die Positionen mehrfach, Alex versuchte zum Nutznießer zu werden, biss sich aber am Heck der zwei Fahrer vor ihm die Zähne aus. Im Anschluss an eine leichte Berührung zwischen ihm und Oli beanspruchte er den fünften Platz zwischenzeitlich für sich, Oli blies aber sofort mit dem Messer zwischen den Zähnen zu einem Gegenangriff und eroberte die Position zurück. Nachdem Oli Frank bis zum Schluss unter Druck setzte, um den vierten Platz doch noch zu übernehmen, wechselten die beiden abermals die Positionen hin und her, ehe sich Oli erst in der letzten Runde durchsetzte und sogar Alex die kurzzeitig entstandene Lücke auch noch für sich nutzen konnte. Nach Normans Rennabbruch überquerte Carsten die Ziellinie letzten Endes hinter Tobi als Elfter. Udo folgte dem Präsi und Nick über die Linie. Für Frank blieb am Ende der sechste Platz, während Oli und Alex mit den Plätzen Vier und Fünf einen versöhnlichen Rennabschluss fanden. Jannik legte mit seinem konsequenten Überholmanöver gegen Stephan den Grundstein für ein solides Podium hinter Kai, der einen nie gefährdeten zweiten Platz einfuhr sowie hinter Peter, der von Beginn an nichts anbrennen ließ und einen fast planmäßigen zweiten Saisonsieg in souveränem Stil eintütete.
Normans Kartpech am heutigen Tag trübt das Bild seiner bisher reibungslos verlaufenden Meisterschaftssaison etwas: Der zwölfte Platz bringt in der Wertung nur fünf Punkte ein und befördert sein Punktekonto auf 75. Auch Stephan lässt mit dem achten Platz einige Federn und sammelt nur neun Punkte, die zu einem Gesamtpunktestand von 69 beitragen. Alex fährt zwölf Punkte ein und kann mit insgesamt 59 Punkten, ohne dabei ein offenes Streichergebnis zu haben, Boden gegenüber dem Vorjahresspitzenduo gutmachen, aber der große Sieger des Tages schimpft sich Peter, der mit seinen 20 Zählern die Führung in der Gesamtwertung übernimmt und die Bestmarke auf 81 Punkte anhebt.