Anders als man es sich zuvor vorgestellt hatte, sollte auch die Schlussphase der Kart-Hornets Saison 19/20 im Schatten von Corona stehen. Nach ihrem Märzrennen in Kirchlengern konnten sowohl das Aprilrennen als auch das Mairennen nicht zu den vorher angedachten Terminen stattfinden. Es dauerte zweieinhalb Monate bis zum 16. Mai, ehe man die Strecke wieder unsicher machen konnte – gerade noch rechtzeitig, um die Saison mit einem strammen Abschlussprogramm wie geplant am 06.06. enden lassen zu können und aus organisatorischen Gründen fand man sich dort ein, wo man zuletzt aufgehört hatte: in Kirchlengern. Bei herrlichstem Wetter bot die Strecke heute zwar keinen erhöhten Schwierigkeitsgrad durch feuchte Stellen auf dem Asphalt, die Atmosphäre war dennoch angespannt, da bei allen Fahrern eine besondere Stimmung vor den finalen drei Rennen herrschte: Stephan hatte in der Meisterschaft nach seinem Sieg vor zweieinhalb Monaten mit 13 Punkten Vorsprung auf Peter alle Trümpfe in der Hand, der Verfolger würde jedoch alles daran setzen, das Unmögliche doch noch möglich zu machen.
Im Qualifying wurde deutlich, dass die längere Pause keinem geschadet hat: Die ersten Sechs bestehend aus Frank, Andreas H., Peter, Stephan Z., Stefan K. und Alex trennten gerade einmal zweieinhalb Zehntel, Frank verwies Andreas H. mit einem Vorsprung von lediglich drei Tausendsteln auf Platz Zwei. Und auch in der zweiten Hälfte des Grids ging es mit nur ein wenig Abstand mehr umkämpft zu: Claas sicherte sich den siebten Platz vor Kai und Norman, Tobi komplettierte die Top Ten vor Olli und Udo.
Am Start verteidigten die ersten Fünf ihre Positionen, dahinter konnte Claas über außen an Alex vorbeiziehen. Unter Druck von Norman, der Kai in der Startphase knacken konnte, behielt er jedoch erstmal den siebten Rang. In der Anfangsphase des Rennens beförderte ein Zwischenfall zwischen Kai und Tobi ersteren ans Ende des Feldes, an der Spitze hatte Andreas sich Frank früh zurecht gelegt und überholte ihn souverän. Kai, der viel Boden verloren hatte, versuchte sich an einer Aufholjagd mit passablem Ergebnis: Er fand den Anschluss zurück ans Feld, kassierte Udo und Olli und stieß somit noch zurück unter die ersten Zehn. Tobi fuhr das Rennen auf Rang Neun nach Hause, während davor eine interessante Konstellation entstand: Die in Folge der Anfangsphase entstandenen Lücken schlossen sich mehr und mehr. Warum? Stephan hatte alle Hände voll zu tun seinen vierten Platz gegen Stefan K. zu verteidigen. Der Fünftplatzierte wurde im Verlauf des Rennens sichtbar schneller, doch Stephan konnte die Überholversuche seines Konkurrenten immer wieder abwehren. Der langwierige Zweikampf brachte jedoch Claas näher an das Duo heran, dahinter legten Alex und Norman sogar noch eine Schippe drauf, was das Renntempo anging, so dass kurz vor Schluss beinahe ein Fünfkampf entstanden wäre, ehe das Rennen zur großen Erleichterung von Stephan abgewunken wurde. Davor fuhr Peter ein unspektakuläres Rennen auf dem dritten Platz, Frank wurde Zweiter und Andreas H., der mit den Worten „Ich will heute einfach mal wieder zum Spaß ein bisschen Kart fahren.“ nach Kirchlengern gereist war, ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
In kleinen, vielleicht zu kleinen Schritten nähert sich Peter noch einmal der Spitze: Er verkürzt den Rückstand auf Stephan zwei Rennen vor Schluss auf elf Punkte. Claas, der das Rennen vor Alex beendete, kann seinen dritten Platz ein klein wenig festigen.