Rennbericht Laatzen 2022

Am 05.02.22 läuteten die Kart-Hornets die letzten und entscheidenden fünf Rennen der Saison in Laatzen ein. Auf der Indoorbahn erwartete man, dass die Fahrer auf Grund des kurzen Streckenlayouts im Qualifying nah beieinander sein würden, da es auf der kurzen Runde weniger Möglichkeiten geben würde, gegenüber der Konkurrenz entweder Zeit zu gewinnen oder zu verlieren. So kam es – auch wegen mangelnder Überholmöglichkeiten – besonders auf die Qualifikation und damit bei der Zeitmessung auf die letzte Stelle hinter dem Komma an.

Vom Kartpech geplagt positionierte Udo sein Gefährt in der elften Startbox hinter Frank, der ebenfalls nur durchwachsen mit dem ihm zugeteilten Fahrzeug zurechtkam. Den neunten Platz belegte Olli hinter Tobi. Der Achtplatzierte hatte eine gute Sicht auf das Heck von Claas. Dieser lag – von Position Sieben aus ins Rennen gehend – hinter Ralf. Ralf, der damit seine Podiumsplatzierung aus dem Vormonat nicht bestätigen konnte, verpasste die Top Fünf, da u.a. Peter und Stefan K. noch schnellere Umläufe gelangen. Davor wurde es vor allem mit Blick auf die Meisterschaftssituation brisant: Alex rangierte nach Ablauf der Zeit auf einem aussichtsreichen dritten Platz, wurde aber sowohl von Stephan als auch von Norman geschlagen, der die Spitzenposition nur um wenige, aber wichtige Tausendstel an sich riss.

Schon zu Beginn des Rennens war jedem einzelnen Teilnehmer klar, dass ein sauberes, gelungenes Überholmanöver am heutigen Tag einmal mehr eine große Herausforderung darstellen sollte. Hoffnung schöpften die Fahrer aber vor allem aus dem veränderten Streckenverlauf: Es handelte sich zwar immer noch um eine kurze Indoorstrecke, aber der Fluss der Rennbahn wurde seit dem letzten Besuch der Hornets aus dem Jahr 2019 entscheidend verbessert. So erschien es zwar schwierig, aber nicht ganz unmöglich, in einer der breiten Kurvenkombinationen eine Überholmöglichkeit zu generieren. Während sich am Start an der Spitze die Reihenfolge nicht verschob, konnte Udo am Ende des Feldes an Frank vorbeigehen. Dieser setzte wenige Runden später einen erfolgreichen Konter und konnte seine Startposition auf diese Weise vorerst zurückgewinnen, ehe ihn ein Kartwechsel im weiteren Verlauf des Rennens an das Ende des Fahrerfeldes beförderte. Udo gewann so den zehnten Platz, den er eigentlich schon beim Rennstart erobert hatte, zurück, konnte der Gruppe vor ihm im weiteren Verlauf des Rennens aber nicht mehr gefährlich werden. Diese wurde vom auf Platz Sieben liegenden Claas angeführt, der alle Hände voll zu tun hatte, sich gegen Tobi sowie Olli zu verteidigen. Beide versuchten immer wieder Druck auf ihn auszuüben. Besonders Tobi zeigte sich regelmäßig in seinem Augenwinkel und suchte zusätzlich hier und da aus taktischen Gründen sanft den Kontakt zu seinem Heck, um den Druck zusätzlich zu erhöhen, aber Claas, der in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt hatte, wie schwer es sein kann, einen Weg an ihm vorbei zu finden, behielt auch dieses Mal die Ruhe und brachte den siebten Platz unter Dach und Fach. Etwas weiter vorne hatten Ralf auf Platz Sechs und auch Peter auf Platz Fünf verhältnismäßig ruhige Rennverläufe: Beide hatten keinen Angriff von hinten zu befürchten, konnten aber auch das Tempo des jeweiligen Vordermannes nicht mitgehen. Am spannendsten wurde das Rennen im Spitzenquartett, das Norman anführte. Schon in der Anfangsphase konnte er zunächst Reißaus nehmen, bis ihn kleinere Konzentrationsschwächen etwas zurückwarfen. Sowohl Stephan als auch Alex und Stefan K. konnten ihr Renntempo im Vergleich zum Qualifying signifikant erhöhen und so hätte ein Fehler zu viel durchaus zu einem Positionstausch führen können. Stefan K. hielt im Verlauf des Rennens lange die schnellste Rundenzeit und untermauerte damit seine starke Tagesform, Alex versuchte – die Tabellensituation im Kopf – verzweifelt, auf jede noch so kleine Überholchance gegen den Präsi zu lauern. Doch Stephan, der zuletzt oft bewiesen hatte, dass er sich nicht in einen Fehler treiben lässt, bot Alex keine Möglichkeit, um zum Überholvorgang anzusetzen. Gleichzeitig war er auf Grund seines großen Vorsprungs an der Spitze der Meisterschaftswertung nicht in der Pflicht, Norman zu attackieren. So fand Norman im letzten Renndrittel zu seiner Stärke aus dem Qualifying zurück, konnte sich am Ende wieder von seinen drei Konkurrenten absetzen, fuhr darüber hinaus sogar noch – als Tüpfelchen auf dem i – die schnellste Rennrunde und absolvierte schlussendlich mit der Poleposition, dem Sieg und der schnellsten Rennrunde ein perfektes Samstagsprogramm.

Für die Spannung in der Meisterschaft verlief das heutige Rennen wie in einem Bilderbuch: Stephan, der ohnehin schon sehr lange sehr komfortabel an der Spitze der Tabelle thront, baut mit dem zweiten Platz seinen Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Peter weiter aus und schraubt sein Punktekonto auf 207 Zähler. Allerdings nimmt der Kampf um Platz Zwei zum Saisonende hin noch einmal besonders Fahrt auf: Nach Verrechnung des Streichergebnisses liegen Peter und Norman gleichauf bei 157 Punkten. Nur einen Punkt dahinter liegt Alex mit 156 Punkten in Lauerstellung.