Am Samstag, den 07.10.23, stand für die Kart-Hornets bereits der vierte Lauf der aktuellen Saison 23/24 auf dem Programm. Bei ihrem Versuch, immer wieder neue Kartbahnen in den Rennkalender aufzunehmen, von denen man sich zum einen ein abwechslungsreiches Rennerlebnis und zum anderen möglichst ausgeglichenes Kartmaterial verspricht, stießen die Teilnehmer auf die renommierte Strecke in Oppenrod und nahmen dafür in diesem Fall auch eine etwas weitere Anfahrt als gewohnt in Kauf. Obwohl das Teilnehmerfeld durch mehrere kurzfristige Absagen von lediglich neun Fahrern geschmückt wurde, erhoffte man sich wegen der zahlreichen Überholmöglichkeiten an Ort und Stelle trotzdem einen engen und hart umkämpften Meisterschaftslauf.

Zu Beginn des Qualifyings machte sich jedoch ein wenig Ernüchterung breit: Das Fehlen von Ausgleichsgewichten erschwerte das Herstellen von identischen Rahmenbedingungen, so dass es kein Wunder war, dass Christian dem Feld von Platz Neun aus hinterherjagen musste. Direkt vor ihm startete Udo ins Rennen, der seinerseits von Thomas distanziert wurde. Stephan konnte nicht an die Form des Vormonats anknüpfen. Folglich positionierte er sein Gefährt auf Startplatz Sechs hinter Peter, der ebenfalls im Qualifikationslauf hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb. Alex erkämpfte sich zwar die vierte Startposition, konnte aber nicht ganz nach den Spitzenpositionen greifen, die Norman, Jannik und Kai unter sich ausmachten: Normans Bestzeit reichte nach seinem enttäuschenden Ergebnis aus dem Vormonat für den dritten Platz, Kai beförderte sein Kart zwar in die erste Startreihe, für den Platz an der Spitze fehlten ihm am Ende aber neun Tausendstel. Eben diese neun Tausendstel hatte Jannik noch im Köcher, der das Rennen somit von ganz vorne in Angriff nehmen konnte.

Ein stehender Start gab das Rennen in der Motorsportarena Stefan Bellof frei und wegen der langen Vollgaspassagen war es für alle Fahrer essentiell, nicht den Anschluss an den Vordermann und somit seinen Windschatten zu verlieren. Im Kurvengeschlängel der Startphase sollte es zu den ersten Positionswechseln kommen: Alex kam besser von der Linie weg als Norman und übernahm Platz Drei, auch an der Spitze erwischte Kai den besseren Start als Jannik und übernahm zunächst die Position am vorderen Ende des Feldes. Udo kassierte Thomas und war folglich in der Lage, seinen neu gewonnenen siebten Platz zu festigen. Aufgrund der Tatsache, dass das Fahrerfeld am heutigen Renntag in der Breite jedoch nicht sonderlich oppulent besetzt war, zog sich das Teilnehmerfeld besonders im hinteren Bereich schon früh auseinander. Christian konnte seinen Gewichtsnachteil durch seine Rennerfahrung und ein konstantes Rennpensum wettmachen und war somit in der Lage, mit Thomas Schritt zu halten. Im vorderen Bereich des Feldes, wo es etwas enger zugehen sollte, setzte Norman noch in der Anfangsphase des Rennens einen Konter gegen Alex und eroberte so Platz Drei zurück. Jannik wich Kai nicht von der Seite und auch Peter, der im Qualifying noch mit den Gripverhältnissen seines Karts zu kämpfen hatte, schoss sich besser auf die Bedingungen ein und setzte Alex zunehmend unter Druck. Für Stephan zeichnete sich ab, dass es ein undankbares Rennen werden könnte. Auf Platz Sechs liegend setzte er sich zwar von seinen Verfolgern ab, war aber zur selben Zeit nicht in der Lage in Schlagdistanz zu den Fahrern vor ihm zu bleiben. Je länger das Rennen dauerte, desto mehr zeichnete sich ab, dass Jannik immer wieder die Möglichkeit haben würde, Kai auf der langen Geraden aus dem Windschatten heraus zu attackieren. Immer öfter gingen sie Rad an Rad in die daran anschließende Kurvenkombination und Links- und Rechtskurven, in der sie sich immer wieder auf der Innen- bzw. Außenseite ihres Kontrahenten wiederfanden. Kai wehrte sich nach Kräften und konnte die Führung einige Zeit verteidigen. Das entbrennende Duell um die Spitzenposition brachte aber auch Norman mit auf den Plan, der sich von Alex absetzen und den Anschluss an das Führungsduo herstellen konnte. Auch Peter war in der Zwischenzeit an Alex vorbeigegangen, war seinerseits aber nicht schnell genug, um die Top Drei nennenswert unter Druck zu setzen. Viel mehr musste er sich nach hinten orientieren, denn Alex ließ sich nicht abschütteln und tat zunächst gut daran, den Windschatten seines Vordermannes auszunutzen. Am Ende des Feldes behauptete Thomas letzten Endes seinen achten Platz gegenüber Christian, Udo fuhr die siebte Position sicher nach Hause und der Präsi musste aus einem gewissen Sicherheitsabstand hilflos mitansehen, wie sein Arbeitsmaterial trotz der Kämpfe direkt vor ihm, nicht mehr hergab als den sechsten Platz zu verwalten. Ganz vorne machte Jannik im letzten Renndrittel Nägel mit Köpfen, zog an Kai vorbei und übernahm die Führung. Nur wenige Meter dahinter gelang es Alex nicht mehr, zum Angriff gegen Peter anzusetzen. Im Kampf um Platz Zwei sollte ebenfalls Kai die Oberhand gegenüber Norman behalten, als dieser nicht zum Nutznießer des Duells zwischen Kai und Jannik hatte werden können. Und Jannik blickte nicht mehr zurück, nachdem er erst einmal die Führung für sich beansprucht hatte: Er verwaltete den Platz an der Sonne in der Konsequenz souverän und sah nun schon zum dritten Mal in der laufenden Saison die Zielflagge als Erster.

Die Verfolger nehmen sich weiterhin gegenseitig Punkte weg und ein Fahrer profitiert: Nachdem die ersten Teilnehmer mit Meisterschaftsambitionen schon im Vormonat in Essen haben Federn lassen müssen, wird die Lücke zur Spitze weiterhin größer. Kai, Norman und Peter liefern sich mit ihren heutigen Platzierungen von Zwei, Drei und Vier auch in der Meisterschaft ein spannendes Kopf an Kopf Rennen, da sie nun jeweils 50, 51 sowie 49 Punkte vorweisen können. Alex fährt mit dem heutigen fünften Platz sein bisher schwächstes Saisonergebnis ein, die guten Ergebnisse aus den vorherigen Rennen bescheren ihm dennoch einen Gesamtpunktestand von 59 und damit den zweiten Platz in der Tabelle. Am oberen Ende des Tableaus thront jedoch weiterhin Jannik, nachdem er seinen dritten Sieg im vierten Saisonrennen eingefahren hat. Mit insgesamt 72 Zählern steht für ihn nach den vier bislang abgehaltenen Schlagabtauschen der aktuellen Saison ein erstes komfortables, beruhigendes Punktepolster zu Buche.