Das neue Jahr stand vor der Tür und damit läuteten die Kart-Hornets am 08.01.22 ihren Saisonendspurt ihrer verlängerten Jubiläumssaison 2020 – 2022 ein. Der erste der finalen sechs Meisterschaftsläufe sollte in Essen stattfinden – dieses Mal aber auf der unter den Fahrern etwas weniger beliebten Bahn 1 gegen den Uhrzeigersinn. Grund hierfür war der unebene Untergrund, der es den Teilnehmern nicht nur erschwerte, konstante Rundenzeiten abzurufen, sondern auch physisch eine Herausforderung darstellte.
Nach einem kurzen Aufreger, bei dem die Qualifikation auf Grund von Unklarheiten über das Rennformat nach fünf Minuten kurzfristig unterbrochen wurde, beanspruchte Stefan K. – sonst ein Essenspezialist – etwas überraschend heute von den zwölf Teilnehmern die rote Laterne für sich und musste somit das erste Rennen im neuen Jahr von ganz hinten in Angriff nehmen. Udo platzierte sein Kart auf der elften Startposition hinter Frank und Claas, der erst auf der dritten Stelle hinter dem Komma wenige Tausendstel schneller als sein Hintermann war. Olli saß auf dem achten Platz seinem Bruder direkt im Nacken, der allerdings gegen Jannik verhältnismäßig deutlich den Kürzeren zog. Peter wiederum konnte sich auf Platz Fünf ebenso wie Claas nur um ein paar Tausendstel gegen seinen Verfolger durchsetzen und hatte seinerseits etwas mehr als eine Zehntelsekunde Rückstand auf den auf Platz Vier rangierenden Alex, der die Top Drei knapp verpasste. Lediglich Norman, Ralf und Stephan, der allem Anschein nach dort weitermachte, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hatte, bewegten ihr Gefährt im Qualifying noch schneller um den Kurs.
Angeführt von Stephan wurde die hungrige Meute nach einer ersten Einführungsrunde hinter dem Pacecar mit einem fliegenden Start auf das 30 minütige Rennen losgelassen. Stefan K., der das Kart vom Qualifying zum Rennen nicht gewechselt hatte, musste feststellen, dass seine Platzierung heute auch der Maschinerie geschuldet war. Er hatte keine Chance, das Tempo von Udo mitzugehen, der ebenfalls eine ruhige Fahrt vor sich hatte, da von hinten keine Gefahr drohte und Frank ihm schon früh enteilte. Frank wahrte seinerseits zwar den Sichtkontakt zu seinen Vordermännern, befand sich aber auch zu keinem Zeitpunkt in direkter Schlagdistanz. Etwas weiter vorne nahm das Rennen Fahrt auf: Angeführt von Tobi tobte ein Dreikampf um Platz Sieben, weil Olli und Claas sich im Rennen nicht abschütteln ließen und damit den Druck auf Tobi stets aufrechterhalten konnten. Tobi, der also mit dem Verteidigen seiner Position alle Hände voll zu tun hatte, konnte den Anschluss an Jannik nicht halten. Auch Jannik ließ schon früh ein wenig zu dem vor ihm fahrenden Peter abreißen und war während des gesamten Rennens nicht mehr in der Lage, die Lücke zu schließen. Ein ähnliches Bild zeichnete sich davor ab: Peter riss zwar eine Lücke zu seinem Hintermann, musste Alex vor ihm aber ebenfalls schon früh ziehen lassen. Alex wiederum schaffte es zunächst den Anschluss an Norman und Ralf zu wahren, ohne den vor ihm fahrenden Norman dabei aber entscheidend unter Druck setzen zu können. So konnte sich dieser voll und ganz auf den Kampf um den zweiten Platz mit Ralf konzentrieren. Immer wieder schloss Norman die Lücke nach vorne, ließ danach aber einige Male wieder um ein paar Meter abreißen, bevor er zu einer erneuten Attacke blies. An der Spitze des Feldes hatte der Präsi das Rennen von Beginn an im Griff und musste keinen Angriff von hinten befürchten. Während die meisten Plätze also schon früh im Rennen bezogen schienen, steckten zumindest Olli und Claas noch nicht auf und versuchten, sich im Kampf um Platz Sieben noch eine Überholchance herauszuarbeiten. Immer wieder fuhren die drei in einem Abstand zueinander, in dem kein Blatt Papier mehr zwischen ihre Karts gepasst hätte, immer wieder wurde es eng, aber letzten Endes rettete Tobi den siebten Platz über die Ziellinie. Auch im Kampf um Platz Zwei ließ Norman nichts unversucht, um den für die Punktewertung so wichtigen zweiten Platz doch noch zu gewinnen. Er probierte alternative Linien aus und zeigte sich immer wieder im Augenwinkel seines Vordermannes, um seinen Kontrahenten in einen Fehler zu treiben, jedoch wurde auch sein Bestreben am Ende nicht von Erfolg gekrönt. Davor ließ Stephan nichts mehr anbrennen und fuhr abermals einem überzeugenden und ungefährdeten Sieg entgegen.
Mit seinem ersten Sieg im neuen Jahr wird Stephan weiterhin seiner Favoritenrolle im Rennen um die Meisterschaft gerecht. Er schraubt sein Punktekonto damit auf 190 Zähler, wodurch seine Verfolger schon fast ein Wunder benötigen, um ihn an seinem zweiten Titel in Folge zu hindern. Der fünfte Platz bringt Peter zwölf Punkte ein. Damit steht er nun bei 153 Punkten und hat noch fünf Punkte Vorsprung auf Alex, der Peter mit seinem vierten Rang einen weiteren Punkt abgeknöpft und nur noch fünf Punkte Rückstand hat. Norman liegt zwar nach einer weiteren Podestplatzierung mit 137 Punkten auf den ersten Blick noch weit hinter den Plätzen Zwei und Drei, hat aber vor dem Hintergrund des noch zu verrechnenden Streichergebnisses lediglich ein vier Punkte Defizit gegenüber Alex und kann damit in den finalen fünf Rennen sowohl um den dritten als auch um den zweiten Platz noch ein ernstes Wörtchen mitreden.