Der Dezember war angebrochen und so versammelten sich die Kart-Hornets am 03.12.22 im Knatterdrom in Greven, um die erste Hälfte ihrer Saison 22/23 vor der im Anschluss geplanten Weihnachtsfeier zu beschließen. Die enge Indoorstrecke in Greven ist immer wieder Schauplatz eines prestigeträchtigen Rennens, da sie nicht weit von der Heimat Osnabrück entfernt liegt und damit immer wieder ein beliebtes Ziel für Trainingseinheiten ist. So stieg die Anspannung der Teilnehmer bereits vor dem Qualifying, weil der Favoritenkreis breit aufgestellt war und das Qualifikationsergebnis aufgrund der rar gesäten Überholmöglichkeiten bereits wegweisend für das Rennergebnis sein würde.
In einem engen Qualifying, in dem sich die Fahrer nichts schenkten und geringe Zeitabstände die Anzeigetafel dominierten, musste schlussendlich Christian den elften und damit letzten Startplatz einnehmen. Ralf eröffnete die ersten Zehn und positionierte sein Gefährt hinter Tobi, der sich auf dem neunten Platz hinter Jannik einreihte. Der Vormonatsdritte hatte Udo vor sich, welcher den siebten Startplatz für sich beanspruchte und damit freie Sicht auf den Rücken von Kai hatte. Dessen beste Rundenzeit reichte für den sechsten Startplatz, womit er den Einzug unter die ersten Fünf knapp verpasste. Dieser gelang Stephan gerade so. Von Startposition Fünf aus ins Rennen gehend nahm er Alex ins Visier, der seinen Blick seinerseits auf die sich vor ihm befindenden Oli und Norman richtete. Bruchteile von Sekunden entschieden den Qualifikationslauf in Greven, den Peter schlussendlich für sich entscheiden konnte. Er erhielt das Momentum aus Dortmund aufrecht und holte im Meisterschaftskampf zum nächsten Schlag gegen die Konkurrenz aus.
Trotz limitierter Überholchancen gingen die Fahrer nach dem fliegenden Start motiviert ins Rennen. In einem Rennen dieser Art würden sich nur dann Überholmöglichkeiten ergeben, wenn man hochkonzentriert zu Werke ging, sein Maximum abrief und den Vordermann permanent unter Druck setzte. Am Ende des Feldes verlor Christian trotz solider Rundenzeiten den Anschluss zur Konkurrenz. Auch Ralf fuhr auf dem zehnten Platz rangierend ein ereignisarmes Rennen. Davor entstand in der Anfangsphase ein Kampftrio bestehend aus Tobi, Jannik und Udo. Auch Kai übte stetigen Druck auf den Präsi vor ihm aus. Während Peter an der Spitze die Gunst der Stunde nutzte und sein Ticket zum Auschecken nutzte, versuchte Norman den zweiten Platz zu verwalten, während er Olis sowie Alex‘ Atem im Nacken spürte. Und das erste Überholmanöver ließ nicht lange auf sich warten: Geistesgegenwärtig war Kai in der Lage, eine Unachtsamkeit von Stephan zu seinem Vorteil zu nutzen. Er ging sauber vorbei und übernahm damit Platz Fünf. Von dort aus beobachtete er, wie Peter seinen Vorsprung vorne immer weiter vergrößern konnte und Norman alle Hände voll zu tun hatte, den heranstürmenden Oli abzuwehren. Immer wieder versuchte Oli Norman mit einer alternativen Linienwahl aus dem Konzept zu bringen. Ähnlich verlief das Rennen weiter hinten: Jannik machte Druck auf Udo, musste aber seinerseits vor einem Angriff von Tobi auf der Hut sein. Es war ein von Taktik geprägtes Rennen, in dem vor allem die Fahrer, die sich im direkten Duell mit einem anderen Teilnehmer befanden, darauf hofften, dass sich eventuell doch die eine Chance ergeben könnte, um seinem Kontrahenten seine Position noch streitig zu machen. Am Ende des Feldes kamen Christian und Ralf nicht mehr über die Plätze Elf und Zehn hinaus. Davor fuhren Udo, Jannik und Tobi bis zum Zielstrich Stoßstange an Stoßstange, doch Udo hielt dem Druck stand, ließ keinen Angriff mehr von Janniks Seite zu und auch für Tobi ergab sich keine Gelegenheit mehr, um zu profitieren. Kai konnte den Präsi zwar das ganze Rennen nicht abschütteln, verwaltete den fünften Platz aber souverän, wohingegen der Kampf um das Podium in der Schlussphase nochmal Fahrt aufnahm: Oli spürte, dass er ein wenig mehr Pace im Köcher hatte als Norman und versuchte bis zum Schluss, Norman in einen Fehler zu zwingen. Doch Norman behielt die Nerven und ließ sich keinerlei Unsicherheit zu Schulden kommen. Als Norman seine Position kurz vor Rennende verteidigte, berührte Oli sein Heck, verlor viel Schwung am Kurvenausgang und holte vor der nächsten Kurve weit aus – ein Fehler, wie sich herausstellte. Alex roch den Braten in der Entstehung und fuhr mit Überschuss in die offene Lücke hinein. Somit musste sich Oli bei schwarz-weiß karierter Flagge mit dem vierten Platz begnügen, während sich Alex ein weiteres Podium erkämpfte und Norman den zweiten Platz über die Linie rettete. Ganz vorne hatte Peter schon früh nichts mehr mit den entbrennenden Scharmützeln hinter ihm zu tun. Seine harte Arbeit zahlte sich einmal mehr aus und er konnte nach seinem Triumph in Dortmund seinen zweiten Sieg in Serie bejubeln.
Bei Saisonhalbzeit lohnt sich beim Blick auf die Tabelle ein erster Zwischenstand nach Verrechnung der Streichergebnisse: In einem sich abzeichnenden Vierkampf befindet sich Stephan mit 71 Zählern auf dem vierten Rang, während Alex mit 74 Punkten vorerst Platz Drei übernimmt. Norman kann mit 87 Punkten auf eine äußerst erfolgreiche erste Saisonhälfte zurückblicken und ist Peter denkbar knapp auf den Fersen, der nach seinem starken Zwischenspurt auf 88 Punkte kommt und als Meisterschaftsführender in die zweite Saisonhälfte geht.