Rennbericht Bocholt 2022

Der Rennalltag ist zurückgekehrt und somit sollte Runde 2 der noch jungen Meisterschaftssaison 22/23 am 06.08.22 in Bocholt über die Bühne gehen. Die Strecke, die oft im August das zweite Rennen der neuen Saison markiert, damit auch der Außenbereich der Strecke genutzt werden kann, birgt besonders im Qualifying ihre Tücken, da man bei der langen Rundenzeit von ca. eineinhalb Minuten nur wenige Versuche zur Verfügung hat, um seine persönliche Bestzeit zu setzen. Zudem wurde vor Ort aufgerüstet: die alte Rimokartflotte wurde durch neue Sodikarts ersetzt, so dass ein jeder Teilnehmer sich auf ein völlig neues Fahrgefühl auf der Piste einstellen musste.

In dem durch elf Fahrer besetzten Teilnehmerfeld musste sich Christian im Qualifying erneut allen anderen geschlagen geben und startete das Rennen von ganz hinten. Vor ihm ging Udo von Platz Zehn aus ins Rennen und sorgte damit für eine mögliche Neuauflage des Duells aus dem Vormonat. Den neunten Platz belegte Jannik hinter Ralf, der von dort aus eine gute Aussicht auf das Heck von Olli hatte. Dieser positionierte sein Gefährt auf der siebten Startposition hinter Frank und Kai. Letzterer nahm das Rennen von Platz Fünf aus wie schon im Rennen einen Monat zuvor hinter dem Präsi in Angriff, welcher eine Position unter den ersten Dreien knapp verpasste, da Alex, der nach dem verpassten Saisonstart diesen Monat erstmals in der neuen Saison ins Lenkrad griff, den dritten Platz ergatterte, aber verhältnismäßig deutlich gegen Norman und Peter den Kürzeren zog. Der Kart-Opa stellte mit seiner Poleposition die Weichen also schon früh auf Sieg, da das Überholen in Bocholt trotz der langen Runde und den zahlreichen Kurven erfahrungsgemäß schwer fiel.

Anders als im Vormonat wurde das Rennen in Bocholt durch einen fliegenden Start freigegeben. Dies gab Peter die Möglichkeit, die Startphase in Ruhe zu kontrollieren. Er verteidigte seine Führung und auch ansonsten waren die Fahrer mehr darauf bedacht, ihre Position zu behaupten als in den Angriffsmodus zu wechseln. Somit gab es in der Anfangsphase keine Positionsverschiebungen. Am Ende des Feldes bestätigte sich, was sich schon vor dem Rennen andeutete: Christian, von gesundheitlichen Problemen geplagt, musste den Rest des Feldes ziehen lassen und gab das Rennen schließlich sieben Runden vor dem Ende auf. Vor ihm heftete sich Udo an das Heck von Jannik und versuchte bis zum Schluss Druck auszuüben. Etwas weiter vorne befand sich Ralf in direkter Schlagdistanz zu Olli und lauerte ebenfalls auf seine Chance. Frank auf Position Sechs war ebenso wie Kai auf Platz Fünf ein wenig im Niemandsland unterwegs: Zu schnell war er für die Konkurrenz hinter ihm, etwas zu langsam für die Fahrer vor ihm. Somit fuhr er von Beginn bis zum Ende genau wie sein Vordermann ein eher ereignisarmes Rennen. Beide sollten die Zielflagge auf der identischen Position sehen, von der aus sie auch gestartet waren. In der Spitzengruppe nahm das Rennen hingegen etwas mehr Fahrt auf, wenngleich auch hier die großen Rad an Rad Duelle ausblieben: In der Anfangsphase befestigte Alex noch das Abschleppseil am Heck von Norman. Die Strecke zeigte jedoch ihre Zähne, so dass Alex auf Grund von mangelnder Fahrpraxis neben seinen starken Umläufen auch immer wieder kleinere Fehler in seine Runden einbaute. Diese Unkonzentriertheiten versuchte Stephan zu nutzen und konnte die Lücke zu Alex, die sich am Anfang aufgetan hatte, im zweiten Renndrittel wieder schließen. Norman, der sich voll und ganz auf die Aufgabe vor ihm fokussieren konnte, nachdem Alex ein wenig abreißen lassen musste, machte sich auf, Peter im Verlauf des Rennens noch einzufangen, nachdem dieser sich bereits in der frühen Phase des Rennens ein wenig absetzen konnte. Ganz hinten biss sich Udo die Zähne an Jannik aus und fand bis zum Ende des Rennens keinen Weg an seinem Kontrahenten vorbei. Ähnlich erging es Ralf, der zwar nah an Olli dran war, aber ebenfalls die schwarz-weiß karierte Flagge erst nach seinem Vordermann sah. Alex fand im letzten Renndrittel wieder zurück in die Spur und rettete letzten Endes seinen dritten Platz über die Ziellinie. Norman knabberte an der Spitze immer wieder kleinere Stücke von Peters Vorsprung ab. Runde für Runde tauschten sie eine Bestzeit nach der anderen aus, so übte Norman als Verfolger immer wieder Druck auf den in Führung liegenden Peter aus, aber Peter behielt die Ruhe und ließ sich nicht in einen Fehler treiben. Er behielt die Oberhand und fuhr nach seiner herausragenden Aufholjagd in Oldenzaal einen souveränen Sieg in Bocholt ein.

Die Spitzenfahrer aus der vorangegangen Saison geben sich auch in der erst zwei Saisonläufe alten Meisterschaft keine Blöße: Mit zwei Top Fünf Ergebnissen in den ersten beiden Rennen nehmen Stephan und Kai 28 bzw 29 Punkte mit in die dritte Runde. Sein Sieg katapultiert Peter bis auf 33 Zähler, während Norman mit seinem zweiten Platz in Bocholt die maximale Punkteausbeute aus den beiden Saisonauftaktrennen nur knapp verpasst. Mit einer nahezu makellosen Leistung und 37 Punkten auf dem Konto verweilt er zunächst an der Spitze der Tabelle.