Rennbericht Oldenzaal 2021

Am 04.09.21 setzten die Kart-Hornets ihre verlängerte Jubiläumssaison im holländischen Oldenzaal fort. Normalerweise als Saisonauftakt im Juli geplant, musste das Rennen zunächst auf Grund der Coronasituation in den Niederlanden verschoben werden, konnte aber zur Zufriedenheit aller Anfang September endlich über die Bühne gehen. Die unter den Fahrern beliebte Strecke konnte in den vergangenen Jahren stets mit Nerven aufreibenden Rennen und unberechenbaren Wetterlagen überzeugen. So war man gespannt, was das diesjährige Rennen für die Teilnehmer bereithielt, auch wenn heute nicht mit einem spontanen Regenguss zu rechnen war.

Die körperlich anstrengende Rennstrecke verlangte den Fahrern einiges ab: Nicht nur die hohen Geschwindigkeiten der Karts sorgten dafür, dass ungewohnt hohe Kräfte auf die Teilnehmer wirkten, auch die weiten Auslaufzonen aus Rasengittersteinen schüttelten die Racer spürbar durch, so dass das Rennen sowohl zu einer fahrerischen als auch zu einer konditionellen Herausforderung wurde. Stefan K., der in der Vergangenheit an Ort und Stelle bereits gewonnen hatte, qualifizierte sich für seine Verhältnisse ungewöhnlich am Ende des Feldes auf Platz Elf. Davor rangierten Ralf und Claas und lagen damit nur knapp hinter Peter, der scheinbar nicht das Momentum der vergangenen beiden Rennen aufrechterhalten konnte. Norman belegte Platz Sieben hinter Udo, der ein gutes Qualifying absolvierte und mit Vorjahressieger Tobi einen echten Oldenzaal-Spezialisten vor sich hatte. Dieser wurde aber in der Qualifikation von Frank geschlagen, der sein Kart auf Platz Vier positionierte und den Blick auf den vor ihm liegenden Alex richtete. Alex wiederum schien seine aufsteigende Form zu bestätigen und sah wie schon in Kirchlengern angespannt auf das Heck des Präsis, der nur von einem Neuankömmling geschlagen wurde: Jannik eroberte in seinem ersten Qualifying direkt die Spitzenposition und beäugte somit nur den leeren Asphalt vor sich und nicht die verdutzten Gesichter hinter sich.

Nach und nach schalteten sich die fünf roten Lichter ein und als sie gleichzeitig ausgingen, hörte man zahlreiche Füße gleichzeitig ins Gaspedal treten und die Motoren aufheulen. Das Rennen war freigegeben und am Ende der Startaufstellung versuchten Stefan K. und Peter umgehend das Feld von hinten aufzuräumen, nachdem sie ihr Kart in der Pause zwischen Qualifying und Rennen getauscht hatten. Beide erwischten eine gute Anfangsphase: Stefan K. gelang es vom elften auf den neunten Platz nach vorne zu fahren, Peter machte innerhalb einer Runde sogar drei Plätze gut und lag nach dem ersten Umlauf bereits auf Platz Sieben. In der vorderen Hälfte des Feldes tat sich zunächst nichts, da sich die involvierten Fahrer zunächst nur in Lauerstellung zu ihrem Vordermann begaben. Der auf Platz Elf zurückgefallene Claas schaffte es im Anschluss erfolgreich, Ralf zu attackieren. Zeitgleich ging Stefan K. an Norman vorbei und war damit zwischenzeitlich auf Rang Acht unterwegs, während Peter noch einen weiteren Platz gewinnen konnte und an Udo vorbeizog. Auch an der Spitze nahm das Rennen jetzt Fahrt auf: Jannik konnte schon früh Reißaus nehmen, Alex tat sich zu Beginn schwer, befestigte aber kurz nach der Anfangsphase das Abschleppseil am Heck von Stephan. Der Präsi, der zu Beginn noch das Tempo von Jannik mitgehen konnte, hatte zunehmend mit seinem Kart zu kämpfen, ließ Alex, der im zweiten Renndrittel besser ins Rennen kam, bei seinem ersten Angriff gewähren und fuhr in dem Wissen, dass sein Meisterschaftsrivale noch hinter ihm lag, taktisch clever in seinem Windschatten, um den dritten Platz nach hinten abzusichern. Weiter hinten bemühte sich Claas weiterhin um Schadensbegrenzung: Er gewann noch einen Platz, als Stefan K. bis ans Ende des Feldes zurückgespült wurde. Davon profitierten auch Ralf, der dadurch die rote Laterne abgeben konnte, sowie Norman, der – nun auf Platz Acht liegend – zwar von Claas keinen ernsthaften Druck mehr zu befürchten hatte, aber im weiteren Verlauf des Rennens dem vor ihm liegenden Udo nicht mehr gefährlich werden konnte. Im vorderen Mittelfeld wurde hingegen bis in die Schlussphase um jeden Zentimeter gekämpft: Udo hatte einen Logenplatz, als er beobachtete, wie Frank versuchte, seinen vierten Platz gegen Tobi und Peter nach Kräften zu verteidigen, aber Peter, der durch den Kartwechsel begünstigt zu den schnellsten Männern auf der Strecke zählte, kassierte Tobi und machte kurz darauf auch mit Frank kurzen Prozess. Tobi wurde hier anschließend zum Nutznießer und konnte ebenfalls an Frank vorbeiziehen und damit zumindest seinen Startplatz zurückgewinnen, nachdem er zuvor noch seine Position an Peter verloren hatte. An der Spitze waren die Plätze inzwischen bezogen: Stephan hatte sich mit dem dritten Platz hinter Alex zufriedengegeben, der seinerseits nicht mehr zur Aufholjagd gegen Jannik ansetzen konnte. Dieser fuhr ein fehlerfreies Auftaktrennen, sah die Zielflagge als Erster und sicherte sich damit einen verdienten ersten Sieg im ersten Rennen.

Stephan bleibt der konstanteste Fahrer im Feld und hat – nun bei 117 Punkten angekommen – seinen Vorsprung auf Peter um zwei Punkte ausgebaut, der aber nach einem durchwachsenen Qualifying und dem darauffolgenden Kartwechsel mit Platz Vier noch ein respektables Ergebnis eingefahren hat. Mit 104 Punkten hat er jetzt drei Punkte Vorsprung auf Tobi, der mit 101 Punkten zwar auch die 100 Punkte Marke geknackt hat, sich aber allmählich nach hinten orientieren muss, da Alex seinen Anspruch, den dritten Platz in der Gesamtwertung aus dem Vorjahr zu verteidigen, mit einer erneuten Podiumsplatzierung untermauert und nur noch acht Punkte Rückstand hat.