Rennbericht Essen Bahn 2 Oktober 2022

Am 01.10.22 fanden sich die Kart-Hornets an altbewährter Wirkungsstätte in Essen ein, um ihren mittlerweile vierten Meisterschaftslauf der noch jungen Saison über die Bühne zu bringen. Die Anlage, auf der gleich zwei Indoor- sowie eine Outdoorstrecke vorzufinden sind, die zusätzlich in verschiedenen Richtungen und Spezifikationen befahrbar sind, kannte schon immer ihre eigenen Gesetze: So war heute Bahn 2 gegen den Uhrzeigersinn an der Reihe, jedoch ohne den Outdoorteil der Strecke miteinzubeziehen, da die Witterungsverhältnisse den Teilnehmern einen Strich durch die Rechnung machten. Zudem wurde wie üblich auf 100 Kilo aufgelastet, so dass besonders die Fahrer, die nun mehr Zusatzgewicht mit in ihrem Kart führen mussten, mit einem ungewohnten Fahrgefühl konfrontiert wurden.

Nach längerer Abstinenz konnte Carsten erfreulicherweise endlich mal wieder im Rahmen der Kart-Hornets-Meisterschaftssaison ins Lenkrad greifen. Weniger erfreulich war hingegen sein Qualifikationsergebnis: Dem Rückstand in der Wettkampfpraxis geschuldet positionierte er sein Kart als Schlusslicht auf dem elften Platz. Davor fand sich etwas überraschend Kai wieder, der sichtlich mit dem mitgeführten Zusatzgewicht zu kämpfen hatte. Den neunten Platz sicherte sich Tobi hinter Jannik, der neben Kai ebenfalls hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb. Von dort aus hatte er freie Sicht auf das Heck von Frank. Dieser musste sich – von Startposition Sieben aus ins Rennen gehend – Ralf und Norman geschlagen geben. Letzterer parkte sein Gefährt in der fünften Startbox, womit sein fabelhafter Lauf aus den ersten drei Saisonrennen vorerst zum Erliegen kam. Diese Chance wollte die Konkurrenz nutzen: Claas – erfahrungsgemäß ein Essenspezialist – fuhr auch heute mit dem vierten Startplatz ein solides Qualifikationsergebnis ein. Peter ging von Position Drei aus ins Rennen und musste sich nur hinter zwei Fahrern einordnen. Der eine davon war der amtierende Meister Stephan, der das ganze Qualifying über die schnellsten Rundenzeiten produzierte, aber gegen Ende der Session aus dem Nichts noch von Alex auf Platz Zwei verwiesen wurde. Dessen Zeiten waren während des gesamten Qualifikationslaufs auf hohem Niveau, reichten aber nicht ganz an die Pace des Präsis heran, ehe ihm kurz vor Schluss eine Sonntagsrunde gelang, die ihn an die Spitze des Feldes katapultierte.

Nach dem Kracher von Oldenzaal mussten sowohl die Zuschauer als auch die teilnehmenden Fahrer ihre Erwartungen etwas drosseln, was die Rennaction auf der Strecke betraf. Fast wie erwartet konnte das Rennen zum Auftakt der Indoorsaison – auch dem Streckenlayout geschuldet – nicht mit turbulenten Überholvorgängen verwöhnen. Es war ein Rennen, in dem kleinere Grüppchenbildungen stattfanden und wo ein jeder Verfolger versuchte, den Druck hoch zu halten und seinen Kontrahenten so möglicherweise in einen Fehler zu treiben. Carsten konnte den Anschluss an die Teilnehmer, die über mehr Rennpraxis verfügten, nicht halten und musste sich mit dem elften Platz begnügen. Davor zeichnete sich ein interessanter Kampf zwischen den Plätzen Sieben bis Zehn ab: Frank konnte sich von Platz Sieben aus nicht von seinen Widersachern absetzen, während Kai im Rennen nun etwas besser zurechtkam und die Gruppe von hinten zusammenschob. Claas hatte auf dem vierten Platz alle Hände voll zu tun, sich gegen Norman sowie Ralf zu verteidigen. Auch Alex an der Spitze des Feldes musste – wie es nach dem Bild, das das Qualifying gezeichnet hatte, zu vermuten war – einen heranstürmenden Stephan abwehren. Dazwischen fuhr Peter zunächst ein ruhiges Rennen auf Podiumskurs. Im hinteren Bereich des Feldes nutzte Frank all seine Erfahrung und Routine. Er blieb bis zum Ende fehlerlos und gab Jannik somit keine ernsthafte Überholchance. Auch dahinter änderte sich bis zum Schluss nichts: Tobi und Kai lauerten auf eine sich ergebende Möglichkeit zum Überholversuch, aber auch sie fanden bis zum Ende keinen Weg an ihren jeweiligen Vordermännern vorbei. Claas knickte etwas weiter vorne im weiteren Rennverlauf vor dem Druck seiner Verfolger ein: Körperlich noch leicht angeschlagen wollte er in keine brisante Situation auf der Strecke verwickelt werden und ließ daher sowohl Norman als auch Ralf passieren, die somit die Plätze Vier und Fünf erbten. Peters Rennen blieb bis zur Zieldurchfahrt ein eher ereignisarmes: Er setzte sich schon früh von der Kampfgruppe um Claas ab, konnte aber seinerseits nicht das Tempo des Spitzenduos mitgehen und stellte damit schon früh die Weichen auf einen ungefährdeten dritten Platz. Ganz vorne übte Stephan dauerhaft Druck auf Alex aus. Er jagte ihn 30 Minuten lang über den Kurs und versuchte ebenfalls, sich irgendwie eine Überholmöglichkeit auf der engen Indoorbahn herauszuarbeiten. Alex ließ sich seinerseits aber nicht zu einem folgenschweren Fehler zwingen. Er hielt dem Druck stand und bot dem Präsi nur wenige Optionen. Stoßstange an Stoßstange trugen sie untrennbar miteinander verbunden ihren Zweikampf aus, hier und da kam es zu leichten Kontakten in den Bremszonen, aber letzten Endes fuhr Stephan den zweiten Platz in dem gleichen Stil ein, der ihm zuletzt die Meisterschaft bescherte: schnell, konstant und mit kalkuliertem Risiko. Er ließ Alex gewähren, der sich über einen hart erarbeiteten Sieg freuen durfte und damit endgültig in der aktuellen Saison angekommen war.

Sein Sieg befördert Alex mit nun insgesamt 47 Punkten auf den vierten Platz der Gesamtwertung. Da er im weiteren Verlauf der Saison keines seiner Ergebnisse mehr streichen muss, könnte er gegen Saisonende noch eine ernsthafte Rolle im Kampf um die Meisterschaft spielen. Die Protagonisten im Kampf um die Krone bleiben jedoch vorerst drei andere Fahrer: Stephan zementiert mit seinem zweiten Platz am heutigen Tag seine Ansprüche auf die Titelverteidigung und liegt mit 60 Zählern nur noch einen Punkt hinter Peter, der sein Punktekonto mit einer weiteren Podiumsplatzierung auf 61 Punkte schraubt. Norman lässt mit seinem vierten Platz erstmals Federn gegenüber der Konkurrenz. Mit 70 Meisterschaftspunkten verweilt aber immer noch recht komfortabel an der Spitze der Tabelle.